Ein Gemälde beeindruckt durch Farben, Details und Texturen – doch all das auf ein Foto zu übertragen, ist eine Kunst für sich. Ob für eine Website, einen Katalog oder Archivierungszwecke: Wer ein Gemälde richtig fotografieren möchte, muss einige wichtige Regeln beachten. Hier erfährst du, worauf es ankommt.
1. Die richtige Ausrüstung
Kamera
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Spiegelreflex- oder Systemkamera: Für professionelle Ergebnisse besser geeignet als Smartphones.
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Makroobjektiv oder Standardobjektiv: Vermeidet Verzerrungen und ermöglicht eine hohe Detailtreue.
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Stativ: Unverzichtbar für stabile, scharfe Aufnahmen.
Licht
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Zwei Lichtquellen (z. B. Studioblitze oder Dauerlichter) sollten symmetrisch links und rechts auf das Gemälde gerichtet sein.
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Weiches, diffuses Licht ist ideal, um Spiegelungen und harte Schatten zu vermeiden.
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Tageslicht kann ebenfalls funktionieren – am besten bei bewölktem Himmel oder mit indirektem Licht.
2. Vorbereitung des Gemäldes
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Staub und Schmutz entfernen: Auch kleine Partikel können auf Fotos störend wirken.
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Richtige Positionierung: Das Gemälde sollte gerade an einer Wand oder einer stabilen Staffelei befestigt sein.
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Neutraler Hintergrund: Vermeidet Ablenkungen und erleichtert die Bildbearbeitung.
3. Der richtige Winkel
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Frontal fotografieren: Die Kamera muss exakt parallel zur Bildfläche ausgerichtet sein, damit das Gemälde nicht verzerrt wirkt.
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Wasserwaage verwenden: Viele Stative haben integrierte Libellen – damit lässt sich sicherstellen, dass alles im Lot ist.
4. Kameraeinstellungen
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Niedriger ISO-Wert (z. B. ISO 100): Vermeidet Bildrauschen und sorgt für maximale Bildqualität.
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Blende 8–11: Diese Blendenwerte bieten eine optimale Schärfentiefe und Detailtreue.
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Manueller Fokus: Sichert eine präzise Schärfe auf der Bildoberfläche.
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Weißabgleich: Auf die Lichtquelle abstimmen oder später in der Nachbearbeitung korrigieren.
5. Nachbearbeitung
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Farbkorrekturen: Geringfügige Anpassungen sind oft notwendig, um die Farben des Originals exakt wiederzugeben.
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Perspektivische Korrektur: Falls das Gemälde leicht verzerrt ist, kann dies mit Bildbearbeitungssoftware (wie Lightroom oder Photoshop) korrigiert werden.
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Retusche: Kleine Staubflecken oder Lichtreflexe können entfernt werden.
6. Typische Fehler vermeiden
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Blitz direkt auf das Gemälde: Führt zu unschönen Spiegelungen.
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Unscharfe Ränder: Entsteht durch falsche Ausrichtung oder zu offene Blende.
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Farbverfälschungen: Besonders bei Kunst ist es wichtig, dass die Farbwiedergabe möglichst exakt ist.
Fazit
Ein Gemälde richtig zu fotografieren erfordert sorgfältige Vorbereitung, das richtige Licht und eine präzise Technik. Mit etwas Übung – und einem Verständnis für Details – entstehen Fotos, die dem Original in Ausdruck und Qualität sehr nahekommen.
Ob für Online-Präsentationen, Ausstellungen oder persönliche Dokumentation: Gute Reproduktionen sind ein wichtiger Teil der Kunstvermittlung.
Möchtest du noch eine zusätzliche Checkliste, die man beim Fotografieren direkt zur Hand haben kann?